Home Gedichte: Von mir Gedichte: Von Euch Gedichte: Klassisch Gedichte: Internat. Asatru-Liederbuch Musik & CDs Asatru & Tanz Geschichten Stabreim Lieder-Edda Online Snorra-Edda Online Links zur Dichtkunst Tips zum Schreiben Über "Skaldenmet" Gedicht einsenden Email Gästebuch Das Neueste
| |
~
Altnordische & Klassische Gedichte & Volkslieder ~
Todeslied Ragnar
Lodbroks
(aus der "Lodbrokarkvida")
Wir hieben mit dem Schwerte,
Es war nicht allzu lange
Dass wir nach Gotland gingen,
Zum Mord des Grubenkund'gen
Dort war zur Braut mir Thora,
da ich den Aal der Heide
Durchbohrt, ward ich geheißen
Lodbrok fortan von Kämpen
Ich stach den starken Erdwurm
mit lichter Stahleszunge.
Wir hieben mit dem Schwerte,
jung war ich, da wir gaben
Östlich im Öresunde
ein Mahl dem gier'gen Wolfe
Dort, wo die harten Eisen
auf hohe Helme sangen
Da war gelbfüß'gen Vögeln
der Azung viel bereitet
Ägir war angeschwollen.
Ran watet im Walblute.
Wir hieben mit dem Schwerte,
das hat sich mir erwiesen
Dass wir dem Schicksal folgen,
niemand entweicht der Norne
Wohl dacht' ich nicht, dass Ella
des Alters Ziel mir setzte
Da ich Blutfalken äzte
den Bord zum Strande treibend
Wohl gaben wir den Wölfen
ihr Teil in Scotlands Buchten
Wir hieben mit dem Schwerte,
das schafft mir immer Freude
Dass Baldurs Vater Bänke
bereit ich weiß zum Trinkmahl
Bald werden Bier wir trinken
aus krummen Schädelbäumen
Nicht schmerzt der Tod den Helden
in Fjölnirs hehrem Haufe
Nicht tret' ich mit dem Worte
der Angst zu Bidrirs Tische.
Wir hieben mit dem Schwerte,
jetzt würden Aslögs Söhne
Hier alle mit den scharfen
Schwertklingen Hildur wecken
Wenn sie nur Kunde Hätten
von aller meiner Drangsal
Wie eine Schar von Schlangen;
giftvollen, mich verzehre
Die Mutter gab ich ihnen,
die mutige geboren.
Wir hieben mit dem Schwerte,
es neigt sich stark zum Ende
Grimm dränget mich die Natter
im Saal des Herzens nistend
Das hoff' ich, bald wird Ella
von Bidrirs Reis durchbohrt sein
Die Söhne werden schwellen
ob solchem Tod des Vaters
Nicht werden diese raschen
in träger Ruhe zögern.
Wir hieben mit dem Schwerte
zu einundfünfzig Schlachten
Hab ich das Heer geführet
zum Pfeilgeding entbietend.
Jung rötet' ich die Spitze,
und nie kam mir zu Sinnen
Mich würd' ein andrer König
in Kampfesruhm bewält'gen;
Jetzt laden mich die Asen
und nicht erschreckt der Tod mich.
So wünsch' ich denn zu enden,
Heim laden mich die Disen
Die mir von Herjans Hallen
herabgesandt hat Odin
Froh werd' ich Bier mit Asen
dort auf dem Hochsitz trinken.
Ab sind des Lebens Stunden
und lachend werd' ich sterben.
Übersetzung
(wahrscheinlich) von Ludwig Uhland. Altnordisches Original : "Lodbrokarkvida".
[ Zurück ] [ Home ] [ Nach oben ] [ Weiter ]
|