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~ Asatru-Gedichte ~

Debatte mit dem Vater der Dichtkunst

Ich hörte im Traum den Hohen sprechen –
Odin, der einstmals Sippen gezeugt.
Sein Volk zu gebären, gebot er mir,
doch empfangen in der Tiefe der Seele
und nicht des Schoßes:

"Verkünde der Welt die Kraft der Runen,
gib mir Söhne durch deine Dichtkunst,
Männer, die meine Weisheit ewig bewahren"-
Ich zittre noch ob der empfangenen Botschaft.

Doch Odin mußt' hören meine Worte des Unwillens:
"-- Ich bin nur treu dem Vater der Ynglinge,
Schwedens Opfergott schwöre ich Eide
der Loyalität – er nur besitzt
die Heimat, die ich ersehne!"

"An deinem alten Glauben scheinst du zu haften",
sagte der Hohe zu mir verächtlich,
"so wie du redst über Schwedens Gott:
Nicht allein herrscht er, wie Israels Prinz!

Alle die heiligsten Scharen der Asen
empfingen Opfer in uralten Hainen;
mein hölzernes Bildnis stand neben dem Thors
und Freys in den heiligen Stätten der Schweden,
die du so sehr verehrst!"

"-- In der Tat sah ich wohl, daß einst die Schweden
Gebete dir brachten und Opfer dazu,
und ein Bildnis in uralten Zeiten,
dir und den vielen Mächten in Asgard –
und doch ist der Vanengott dennoch mein Freund.

Er wird mich heimführn in das Land, das ich suche:
Wo auch immer Skidbladnir hinfährt,
wird günstiger Wind sicherlich folgen."
"-- Von den Zwergen bekam er das treffliche Schiff;
von den Zwergen kommt mein Geschenk an dich:

Sie brauten das Blut aus dem besten Trunk,
den Suttung versteckt hatte tief im Berge.
Ich glitt dort hinein in Gestalt einer Schlange,
dann lag ich drei Nächte bei Suttungs Tochter,

bekam von Gunnlod den guten Met,
reiste heimwärts in Adlergestalt.
Suttung flog hinter mir, wollte mich töten –
Blut für das Blut, das ich zurücktrug.

Große Anstrengung nahm ich auf mich –
ihn verließ die riesische Kraft,
die Mauern erreicht ich, der Met noch bei mir.
Der mächtige Trunk floß in die Kessel,
doch der schlimmste Teil fiel hinab in die Welt.

Für dich schöpfte ich in Deiner Jugendzeit
den reinen Met des rechten Worts:
Mit deinen Worten mußt du erringen
die Heimat, und durch das Lehren der Runen
wird das Land dein eigenes werden."

Original: "Debate with the Father of Poetry", ©  Ingeborg Svea Nordén
© Übersetzung: Michaela Macha

 

Ingeborg´s Norse Heathen Pages

 

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