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~ Asatru-Gedichte ~
Hönir
Wenn ich so die Menschen sehe
hier in diesem, unserm Land,
denk ich manchmal „wehe, wehe,
Leute, wo ist der Verstand?“
Und dann fällt mir wieder ein
das allererste Menschenpaar,
dem Odin hauchte Leben ein
und Lodur gab die Farbe klar.
Hönir selbst gab den Verstand.
Das ist der Ase, der dann später
Geworden ist zum Friedenspfand,
wo er bei den Wanen lebte.
Die hörten, er sei schlau und klug
Und gaben Stimme ihm im Rat.
Eine Zeit ging alles gut.
Weil Mimir er gehöret hat.
Doch weilte Mimir, Pfand wie er,
woanders, dann schwieg Hönir still.
Sein Verstand blieb seltsam leer.
Als Ratsherr taugte er nicht viel.
Weisheit muß Verstand durchdringen.
Sonst bleiben alle Worte klein.
Menschlein, lern aus diesen Dingen
und bild’ dir auf den Kopf nichts ein.
Wenn ich so die Menschen sehe
verschwindet schließlich meine Klage.
Ich denk manchmal „wehe, wehe,
das ist eben Hönirs Gabe.“
©
Renate Steinbach
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