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~ Asatru-Gedichte ~

Krieger

Du hast mich geschaffen, o mein Gott,
in Stahl und Stein.
Du hast mich geschliffen durch eine so völlige Erschöpfung,
daß sie jeden Gedanken auslöscht.
Du hast mein Herz durchtränkt mit einem Gefühl für Schönheit
und die flüchtige Konsequenz des Lebens,
das so scharf schmerzt, daß es manchmal schneidet wie eine Klinge.

Manchmal denke ich, Du hast Deinen Speer auf mir geschärft, Allvater,
und meine eigene Sterblichkeit ist meine Muse geworden. Du neckst mich mit ihr.
Du hast aus mir, Odin, ein wildes Tier gemacht,
eingeschränkt nur durch die Zerbrechlichkeit des Fleisches
und die Disziplin der Klinge. Gerade so eben.
Ich passe nicht in dieses Fleisch, diesen Platz, diese Zeit.

Die Echos meiner Erinnerung,
das Lied von Stahl auf Stahl
lenken mich zu sehr ab von der süßen Belanglosigkeit von Midgards Lied.
I habe nie gelernt, an diesem Ort zu leben.
Vielleicht als Entschädigung hast Du mich an Deine Seite gebunden,
Wunde an Waffe, Scheide an Schwert, Hand an Klinge.

Meine Erschöpfung interessiert Dich nicht.
Du warst mehr als erschöpft am Baum.
Meine Stärke interessiert Dich nicht.
Was bedeutet einem Gott menschliche Stärke?

Es sind die Dinge, die wir zusammen flüstern,
in dem dunklen, gewundenen, schmerzenden Abgrund der Seele,
die Dein Herz zur Zuneigung bewegen.
Es ist das Feuer, welches brennt
unter der Fassade aus Stein
des Kriegersherzes.
Für Dich allein.

© Original "Warrior": Galina Krasskova 2005
© Übersetzung: Michaela Macha 2006

Galina Krasskova ist Autorin von "Exploring The Northern Tradition"
und "The Whisperings of Woden". Ihre Homepage

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