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~ Asatru-Gedichte ~
So geh ich einst
So geh ich einst die letzten Schritte,
vor die Pforten von Wallhall,
klopfe an die Eichentore,
auf dass ertönet lauter Schall,
Schieb sanft beiseite jenen Hünen,
der knurrend mich von dannen weist,
auf seine Worte „Nur für Krieger!“
nicke ich und lache dreist.
„Hör mir zu, du tapfrer Kämpe,
spar dir deinen Spott und Hohn,
mach frei den besten Platz der Tafel,
direkt neben Odins Thron.
Du lebtest für den Geist der Asen,
hast das Feld in Blut getränkt,
als du kämpftest für die Freiheit,
warst mit Narben reich beschenkt,
die von deinem Mute zeugen,
selbst an diesem heil`gen Ort,
doch von Kriegerstolz geblendet,
schickst du deinen Bruder fort?
Ich bin nicht so wie du gezeichnet,
von Schwerterstreich und Feindeshand,
doch sehr wohl ein stolzer Kämpfer,
der den Weg hier zu dir fand,
und wenn du meinem Wort nicht traust,
mit eignem Aug` es sehen musst,
dann beug dich hier zu mir herab
und reiß mir auf die heile Brust,
um mein geschunden Herz zu sehen,
das sich pochend dort befindet,
doch unter brennend heißer Narben
ungezählter Zahl verschwindet.
Die Schlachten, die ich überlebte,
hätten dich sofort zerstört,
Der Krieg des Herzens und der Liebe,
hast du je davon gehört?
Du hast die Sträuße ausgefochten,
von denens heut noch Lieder gibt,
doch nicht einmal im kühnsten Traume
hast du so wie ich geliebt.“
©
2000 Ivan Ertlov
MSC
Wieselburg - Mittelalter-, Spiele- und Computerklub
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