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~ Asatru-Gedichte ~

Sigyn spricht zu ihrem Mann

"Treu" ist das einzige Wort, das sie mir erlauben.
Als ob meine Tränen, als mein Sohn getötet wurde,
Zerrissen von seinem Bruder-Wolf,
Als ob seine lebendigen Gedärme, die deinen Körper binden,
Nichts wären.

Ich bin nichts für sie als treu
Wie meine Hände die hölzerne Schale halten
Deine Augen vor tropfendem Gift schützend
Deine Augen vor der Welt schützend.

Das Gift tropft, vermehrt die Last
In meiner Schale. Sie füllt sich mit Rache.
Du spürst die Tropfen, wenn ich gehe,
Die Schale zu leeren,
In deine Augen fallend.
Dein Körper schaudert, erschüttert den Boden
An dem Du gehalten wirst,
Gepackt von der letzten Umarmung
Unseres Sohnes.

Sein Bruder heult; hör die
Klage für seinen ermordeten Bruder.
Er heult nicht für dich.
Aber ich bin treu, und halte
die Zeit in einem erschlaffenden Griff.

Sehen die Götter, daß du die Fesseln sprengen wirst?
Kennen sie den Schmerz, der dich zum Kämpfen bringen wird?
Liegt ihnen etwas daran, daß ich die bin, die Ragnarök fernhält?

Oh Loki, mein Mann,
meine Arme sind müde.

© 1999, 2003, 2007 Original "Sigyn Talks to her Husband": Laura Gjovaag. Alle Rechte vorbehalten.
From a Dreamer's Scratch Pad

© Übersetzung: M.Macha

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