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~ Asatru-Gedichte von mir ~

Im altnordischen Stabreimversmaß Fornyrdhislag ("Altes Versmaß")

Das Hildebrandslied

Ich hörte erzählen, daß zwischen zwei Heeren
zwei Krieger kamen, den Kampf zu entscheiden:
Hildebrand ritt gegen Hadubrand an,
Vater und Sohn, als Vorkämpfer beide.

Hildebrand sprach - er war höher an Rang -:
"Wo kommst du her, wie heißt deine Sippe?
Nennst du mir einen, so nenn ich sie alle:
Kund sind mir alle adligen Namen."

"Wie ich heiße, hehl´ ich nur selten:
Hadubrand bin ich, Hildebrands Sohn."
"So hör, bei den Göttern am Himmel oben:
Mit näh´rem Verwandten nie du je sprachst!"

Einen schweren Ring, geschenkt vom Hunnenfürst,
wand sich der Alte vom Arm und sprach:
"Meine Worte sind so wahr wie dies Gold:
Eine Gabe des Vaters als Gunst an den Sohn."

"Behalt dein Gold, du hunnischer Spitzel!
Um mich zu täuschen, tust du so friedlich -
beschwindelst mich erst, erschlägst mich dann rücklings.
Meine Volksleute sagen, mein Vater ist tot!

Meinem Heer bring ich Sieg, zerhau dir den Helm,
hier auf der Erde endet dein Leben.
Du hast wohl Angst, alter Mann?
Feigling nenn´ ich dich, flüchtest du mir!"

"Übles Geschick geschieht nun, ihr Götter!
Umbringen soll ich mein eigenes Kind,
oder selber sterben durch Sohnes Hand -
kein Wergeld vergilt dieses große Leid."

Sie richteten sich ihre Rüstung und Waffen,
schleuderten Speere, zerschlugen die Schilde,
zerhauten einander die Helme und Brünnen,
es klangen die Schwerter im Kampfesgetöse.

Schneller der Junge, geschickter der Alte,
unentschieden schwankte das Kampfglück,
dann fand Hildebrands Schwert das Herz seines Sohns,
die bittere Klinge brachte ihm Tod.

Der Gras ward rot von vergossenem Blut,
als da Verwandter Verwandten erschlug.
Triumphierend die Krieger, der Vorkämpfer stumm
vor herbem Leid, zwischen zwei Heern.

© 2006 Michaela Macha

- Ihr dürft meine Gedichte gerne privat ausdrucken und verwenden. Falls Ihr etwas weiter verbreiten wollt 
(posten, drucken etc.) geht das i.d.R. in Ordnung, aber bitte fragt mich vorher. Danke! - 

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