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Asatru-Gedichte von mir ~
Gerd trifft Frey
Gerd:
"Zu Barri, dem Wald, den beide wir kennen,
zwangst du mich her; nun zeig dich!
Bist du der Vane, der wirbt mit Drohung
und niemals als Antwort nimmt 'Nein'?
Weder glänzendes Gold noch grausamer Fluch
gewinnen das Herz eines Weibs!
Die Götter behandeln stets hart uns Riesen;
Warum sollt' ich dich freien, o Frey?"
Frey:
"Meine letzte Hoffnung und Hilfe warn Runen,
doch dein Zauber zwingt sogar meinen:
Deine Schönheit betörte mich Tag und Nacht,
seitdem ich dich sah von Hlidskjalf.
Mir liegt nichts daran, ob ich leb oder sterb,
wenn du deine Gunst mir nicht gönnst.
Meine Liebe schenk ich dir; schon mein Vater
hielt Hochzeit mit einer von euren."
Gerd:
"Wieso sollt ich fliehn meine Felsen und Gletscher,
meine Burg in den mächtigen Bergen?
Was wird aus meinem wüsten Ödland,
wenn ich dir folge, Frey?"
Frey:
"Mit Grün bedeck ich das Grau deiner Berge,
mach fruchtbar die felsigen Felder.
Gras wird wachsen auf Grund, der kahl war,
ein herrlicher Garten für Gerd.
Deine Landschaft wird gelobt von den Menschen,
sie ehren auch Gerd dann als Göttin.
Willst du es haben? Mein Herz sei ganz Dein -
ich biete dir alles zu eigen!"
Gerd:
"Nie hätt ich geglaubt solch große Liebe,
hätt ich's nicht von dir selber vernommen.
Du tautest das Eis einer Etin-Frau auf -
gerne wird Gerd nun dein Weib!"
© 2007 Michaela Macha
- Ihr dürft meine Gedichte gerne für
Euch selbst privat
ausdrucken und verwenden.
Falls Ihr etwas weiter verbreiten wollt (im Internet, für Rituale o.ä.),
bitte fragt
mich vorher. Danke! -
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