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~ Asatru-Gedichte von mir ~

Sonnenfahrt

Lange lagen die Schatten der Nacht
Über der Landschaft, in Schlaf gebannt;
Blaues Dunkel hielt fest die Felder
Im Schlummer; verlassen warn Wiese und Weg.

Hügel-Wichte wanderten waldwärts,
Mondschein bleichte die Knochen der Bäume,
Seltsame Schreie - vielleicht eine Eule;
Nichts für Menschen der Geister Zeit.

Doch horch - was hört man, leise zuerst
Vom Osten her als Klang im Ohr?
Ein Murmeln, ein Grummeln, ein fernes Trommmeln,
Bald donnernd und schwellend, wie donnernde Flut -

Arvakrs Hufe ! Schnellfüßig eilender
Hengst von Sunna, Herold des Morgens,
Hinter sich ziehend den strahlenden Glanz,
Willkommenster Anblick den Menschen in Midgard.

Schnell rollt Ihr Wagen, schneller noch huschen
Die Wichte zum Hügel, verbergen sich tief;
Schatten fliehn hastig unter die Felsen;
Der Himmel wird hell wie Gold-Sunnas Haar.

Die Erde erwacht, erstaunt sich schüttelnd,
Schlaf-Bande lösen sich; Schaum fliegt
Von den Nüstern Alsvidrs als Tau auf die Wiesen:
Augen und Türen öffnen sich nun.

Die Herzen von Heimdalls Kindern begrüßen
Glücklich die Göttin im Feuergewand;
Goldene Strahlen umspieln die Gesichter
So warm, wie Ihr Lachen den Himmel erfüllt.

© 2005 Michaela Macha

- Ihr dürft meine Gedichte gerne privat ausdrucken und verwenden. Falls Ihr etwas weiter verbreiten wollt
(posten, drucken etc.) geht das i.d.R. in Ordnung, aber bitte fragt mich vorher. Danke! -

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