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"Drachenboot" von Armin Knorr
Pünktlich vor Jul hat es in der Musik-Landschaft des Asatru einen großen
Sprung nach vorne gegeben:
Die angekündigte "Drachenboot"-CD von Armin Knorr ist nunmehr vom Stapel
gelaufen!
Nachdem ich die Scheibe schon ein paar Mal mit Genuß angehört habe,
möchte ich hier meinen persönlichen Eindruck wiedergeben.
Es sind dreizehn Lieder zum Hören und z.T. auch zum Mitsingen, echter,
gerader Rock mit Gitarren, Drums, Bässen, Orchester und Chor. Alles ist
selbst vertont, gesungen, gespielt und aufgenommen, bis zum CD-Cover
also eine Eigenproduktion, die den Vergleich mit den CDs bekannter Bands
jedoch nicht zu scheuen braucht.
Die Lyrics reichen von originell humorigen Texten, die mit erfrischender
Lockerheit und gehörigem Wortwitz die Welt der Mythologie und Götter
einmal anders betrachten (z.B. "Alarm!Alarm!" und "Das Göttergeschlecht"), bis zu angenehm Gruseligem ("Drachenboot", das
Thema
der Wilden Jagd auf hoher See) und sogar zu inniger Liebeslyrik
("Tusnelda").
Armin hat auch Texte anderer Skalden vertont: "Dem Wanderer" von
Florian-Thorulf Huber, "Donar" und "Odin" von Lars van der Zwaag machen
den beiden Göttern Ehre, und gehen unter die Haut. Als einziges reines
Instrumentalstück schließt "Prelokium", das seinen Titel verdienterweise
trägt, die CD ab.
Der musikalische Stil ist durchweg forsch, schmissig und
schwungvoll-leicht, weniger ausgeprägt auch noch bei den ernsthafteren
Texten, was ein bei diesen ein interessanter, wenn auch ein wenig
ungewohnter Kontrast zwischen Ton und Text ist. Durch den verbindenden
Stil wirkt dafür die ganze CD wie "aus einem Guß". Und nichts davon
nimmt sich selbst zu ernst.
Armins Stimme ist klar und professionell, die Artikulation auch bei den
teilweise rasant schnellen Textstellen noch sauber und exzellent
verständlich, die Dynamik von Text und Musik immer in Harmonie.
Wann kann man sich "Drachenboot" anhören? In geselliger Runde, beim
Autofahren, abends auf dem Sofa, vor oder nach einer Sumbelrunde... es
paßt alles.
Die Liedtexte in voller Länge finden sich schönerweise auf Armins neuer
Seite "Skaldenhain" http://www.skaldenhain.de
, und man kann dort in die
Stücke zur Probe reinhören. Für 10 Silberlinge für 13 Stücke ist auch
der Preis sehr fair.
Besonders freut mich, daß mit "Drachenboot" diesmal eine CD direkt aus
der lebendigen Mitte unser eigenen Asatru-Szene kommt, und eine
erfrischende Alternative zum bekannten Viking/Pagan Metal-Genre bietet.
Euch allen schönes Julfest!
Michaela
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